Guérande, die Mittelalterliche
Guérande, die bevorzugte Stadt der Herzöge der Bretagne, sie dominiert die Salzgärten und öffnet sich zu den Sümpfen des regionalen Naturparks der Brière. Als befestigte mittelalterliche Stadt hat sie berühmte Schriftsteller wie Flaubert und Balzac begeistert. Seit 2004 gehört Guérande zu dem prestigeträchtigen Netzwerk von 150 Städten und Gemeinden der Kunst und Geschichte, ein Label, das es ihm erlaubt, sein wertvolles Erbe stets zur Geltung zu bringen.
Ein bisschen Geschichte
Guerande ist seit der Jungsteinzeit bewohnt. Die Entstehung der Pfarrei wird jedoch Waroc'h (577-594), einem Fürsten aus Vannes, zugeschrieben, der an der Stelle des heutigen Chors der Stiftskirche Saint-Aubin ein Taufbecken errichtete. Um 848, während der Herrschaft von Nominoë, wurde die Stadt Sitz eines provisorischen Bistums und profitierte dann von der Gründung eines Kollegiums von Domherren, das dem bretonischen König Salomon zugeordnet wurde. Nach dem Jahr 1000 wurden die ersten Verteidigungen von einer politischen und administrativen Organisation begleitet. Aber sie reichten nicht aus, um 1342 die Truppen von Charles de Blois gegen Jean de Montfort, den Thronanwärter der Bretagne, aufzuhalten. Die 1365 und 1381 unterzeichneten Verträge beendeten diesen Erbfolgekrieg und läuteten das "Goldene Zeitalter" ein, das Guérande am Ende des Mittelalters erlebte. Daraufhin wurde eine neue befestigte Anlage gebaut. Die Stadt entwickelte sich um den Salz- und Weinhandel herum und erwarb eine große Seeflotte. Ab dem 16. Jahrhundert verlor es durch die Versandung seiner Hafenanlagen und die Schwächung des Salzes als Tauschwährung, seine Seemacht an Le Croisic und Le Pouliguen. Das Verschwinden der Weinreben und die Auflösung ihres Domherrenkollegiums während der Revolution schwächte sie weiter, bevor sie dank des Tourismus einen neuen Aufschwung erlebte.Guérande und seine Stadtmauern
Die im 14. Jahrhundert begonnene Anlage erstreckt sich über 1 300 m; sie wird von vier Toren in den 4 Himmelsrichtungen durchbrochen: Saint-Michel im Osten, Vannetaise im Norden, Bizienne im Westen und Saillé im Süden. Im Jahr 1848 wurde eine weitere Öffnung nach Südwesten vorgenommen: die Pforte du Tricot. Die Stadtmauern stehen seit 1877 unter Denkmalschutz. Die Stadtmauern von Guérande sind ein Beispiel der bretonischen Militärarchitektur des Mittelalters und werden von 6 Türmen und 4 Toren flankiert. Ein Wassergraben verläuft entlang der Stadtmauer, vom Wehrturm Théologale bis zum Bizienne-Tor, und vermittelt einen Eindruck vom Aussehen der Stadt im 14. Jahrhundert. In der Tat war Guérande nicht immer von einer Stadtmauer umgeben. Es war 1343, als der Herzog der Bretagne, Jean IV de Montfort, Guillaume de Verger, Hauptmann von Guérande, befahl, die Stadt mit einer Stadtmauer zu umgeben. Das Tor Saint-Michel bleibt das Symbol dieser befestigten Anlage. Dieses Tor aus dem 15. Jahrhundert, das in eine befestigte Unterkunft für den Gouverneur der Stadt umgewandelt wurde, mit Blick auf die Straße nach Saint-Nazaire, wurde vollständig restauriert. Heute beherbergte es das Museum von Guérande.Nicht Versäumen
Das Tor Saint-Michel : Es markiert durch seine Größe den Haupteingang der Stadt. Aus dem 15. Jahrhundert stammend, wurde es aus älteren Überresten vergrößert. Das Wohnhaus mit seinen zwei halbkreisförmigen, mit Pechnasen gekrönten Türmen und seinen Schießscharten verbindet die militärische Funktion mit der zivilen Funktion als Lebensraum des Stadthauptmanns und nach 1532 des Gouverneurs. Das nach Osten an der Straße nach Nantes geöffnete Tor ist das Symbol für die Macht der Herzöge der Bretagne.Die Kapelle Notre-Dame-La-Blanche : Sitz einer Stadtpfarrei im Mittelalter, ist das älteste Gebäude innerhalb der Mauern. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist zweifellos mit der Ort Guérande verbunden, dessen Existenz 1206 bezeugt wurde. Dort wird der zweite Vertrag von Guérande unterzeichnet, der dem Erbfolgekrieg der Bretagne ein Ende setzt. Im 19. Jahrhundert wurden wichtige Arbeiten durchgeführt: Tuffsteingewölbe, Bau des Glockenturms, Renovierung des Innenraums.