Der Kahn der Brière

Der Kahn ist ein stromlinienförmiges Boot mit flachem Boden und das traditionelle Boot der Brière. Mit Hilfe einer langen Stange, die sich"Perche" nennt, wird der Kahn, der auch heute noch weit verbreitet ist und der einzige, für die Navigation im Sumpf der Brière zugelassene Bootstyp ist, fortbewegt.

Gegehen si an Bord

Steigen Sie an Bord des Kahns, verlassen Sie sich auf den Führer hinter Ihnen und beobachten Sie, wie sich uns die unendliche Brière anbietet... Bald verklingen der Lärm des Hafens, das Geräusch der Hufen der Pferde, die Stimmen der Passanten. Schweigen ist dort König, oder fast. Wenn wir genau hinhören, offenbart sich uns der Sumpf. Vögel zwitschern, Schilf raschelt, Wasser plätschert... Nach und nach kommen die Vögel aus ihren Verstecken. Manchmal auf einem Schilfrohrblatt sitzend, manchmal langsam den vor uns liegenden Kanal überquerend, manchmal über unseren Köpfen schwebend. Dann spüren wir es, wir sehen es, wir hören es: Der Sumpf ist lebendig.

Merh als nur eine Tradition

Eingeschränkt durch den wasserreichen Charakter des Sumpfes, mussten die Bewohner angepasste Transportlösungen finden. Indem sie ihre Erfahrungen mit den nachfolgenden Generationen teilen, haben sie den Schiffbau zu einer identitätsstiftenden Tätigkeit für die Region gemacht und damit die Beständigkeit ihres Fachwissens gesichert. Mit ihren weithin anerkannten Fähigkeiten stellten die Briérons im 19. Jahrhundert die Arbeitskräfte für die Werften von St-Nazaire, die ihren historischen Ursprung in den Standorten Rozé in St-Malo-de-Guersac und Montoir-de-Bretagne haben. Die Briérons sind sowohl Arbeiter als auch Ingenieure, die in der Lage sind, ein Linienschiff oder einen Brièrekahn zu bauen und sind auch heute noch Meister in der Kunst des Bootsbaus.
  • Der Kahn der Brière

Die Boote der Brière

Obwohl der Stocherkahn "chaland" der bekannteste ist, ist er nicht das einzige typische Boot in der Brière.
Die "chaloupe" Lastkahn mit seinen abgerundeten Formen und seinem starken Tiefgang eignet sich für den Transport von Gütern wie Torf. Von den Einwohnern als Heizmittel verwendet, war Torf auch ein Handelsprodukt, das über die Loire-Mündung und den Ozean transportiert wurde. Das Boot wurde mit der Stange bewegt, geschleppt und in dem Mündungs-Gebiet gesegelt.
Das "Blin" ist ein großer Lastkahn, der für den Transport von Torf und Vieh im Sumpf geeignet ist. Es kann mit einer Stange gesteuert werden, kann aber auch manipuliert le chawerden.
  • Der Kahn der Brière - © Association Marine en Bois du Brivet

Der Khan "Chaland"

Durch den flachen Boden und die stromlinienförmige Form eignet sich der Kahn für die Navigation im Sumpfgebiet, wo die Tiefe im Sommer reduziert werden kann und wo die Enge einiger Kanäle ein ausreichend feines Boot erfordert. Ursprünglich für die Beförderung von ein oder zwei Personen konzipiert, ist dieser Kahn das kleinste Boot. Wie die "chaloupe" oder das "blin" kann es auch augestattet werden: das dann angebrachte Segel heißt "Trinquette". Klassischerweise wird ein Stocherkahn mit Hilfe einer 2,5 m langen Kastanienstange bewegt. Jeder Pilot hat seine eigene Stange. Mit der Zeit paßt sie sich an die Hand des Piloten an, um wie der Kahn zu einer Verlängerung seines eigenen Körpers zu werden. Um ihn zu bewegen, stellt man sich an den hinteren Teil des Bootes, stellt die Stange auf den Grund des Wassers und schiebt sie. Sobald sich das Boot in Bewegung setzt, dient die im Wasser gehaltene Stange als Ruder. Wenn der Kahn nicht in Gebrauch ist, wird er im Sumpf versenkt, um ihn zu konservieren.
  •  - © Alexandre Lamoureux

Moderne Anpassungen

Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich der Kahn weiterentwickelt. Holz wurde oft durch Kunstharze ersetzt: leichter. Sie macht die Boote an windigen Tagen oder bei beladenem Boot manövrierfähiger. Die traditionelle Stange wird oft durch einen Motor ergänzt. Während der Verbrennungsmotor nicht verboten ist, wird der elektrische Antrieb, wegen offensichtlichen Verschmutzungsfragen, stark gefördert. Weniger ermüdend und schneller, wird der Motor von allen benutzt (Jäger, Fischer, Naturforscher, Fremdenführer..). Auf der anderen Seite verpflichtet sich jeder professionelle Fremdenführer seine Führungen ganz oder teilweise mit der Stange zu gewährleisten. Die Größe der Boote hat sich erhöht, um mehr Besucher aufnehmen zu können: die professionellen Bootsführer haben in der Regel zwei Größen von Kähnen: 10 oder 30 Personen. Neben der Form bleiben die traditionellen Farben der Kähne, grün oder schwarz, die vorgeschriebene Norm.
  • Der Kahn der Brière - © Parc naturel régional de Brière

Der Fortbestand der Verwendung

Zusätzlich zu den touristischen Aktivitäten wird der Kahn von den Brierons immer noch häufig benutzt, da das Innere des Sumpfes nur per Boot erreichbar ist. Einheimische besitzen oft einen Kahn, den sie in einem der 9 Häfen der Brière festmachen. Der Sumpf wird hauptsächlich von Jägern der Wasservögel, Fischern (mit einem Netzwerk oder Fischreusen), Züchtern, die ihre Tiere im Sommer besuchen, professionellen Fremdenführer, Mitarbeitern des regionalen Naturparks de Brière und der Gewerkschaftsaussschuss der Grande Brière Mottière befahren.
  • Binnenfischerei  in Brière - © M. Muller

Der Kahn als Identitätssymbol

Die Regionalen Naturparks gründen sich auf ein natürliches Ganzes, auf die der Mensch Einfluss genommen hat und in denen er eine symbiotische Beziehung zu seiner Umwelt eingegangen ist. Der Mensch in der Natur, das ist die Beziehung, in denen diese Parks arbeiten. Sie alle haben ein Logo, eine stilisierte Darstellung eines Merkmals des Territoriums. Seit der Gründung des regionalen Naturparks Brière im Jahr 1970 ist es der Mensch in seinem Kahn und auf dem Sumpf, der abgebildet ist und nicht nur das Sumpfgebiet.

Entdecken und Wiederentdecken

Im Laufe des Jahres verändert sich der Sumpf. Jede Jahreszeit bringt ihre eigene Farbpalette mit sich: Der Winter lässt das Schilfblond auf dem dunklen Sumpf leuchten, im Frühling bringt die Iris das Grün des Schilfs mit Gelb zum Funkeln, das Herbstrot, das Weiß des Winterfrosts... Die Brière wird jeden Tag schöner, geheimnisvoller und grandioser. Es ist nicht dasselbe, wenn sie im Nebel erwacht und im goldenen Abendlicht untergeht. Die Brière wird ständig entdeckt und wiederentdeckt, dank der Verfügbarkeit der Kahnfahrer. Weil sie ihre Brière lieben, wissen sie, wie man sie zeigt, wenn sie am schönsten ist: vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung, vom Frühling bis zum Winter.
 
  •  - © Alexandre Lamoureux
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  • L'équipe du Parc sur le terrain
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